Endlich ist das Lernen an außerschulischen Orten wieder möglich!

Was es bedeu­tet, wenn Frei­heit nur theo­re­tisch auf dem Papier steht, unter­such­te der Leis­tungs­kurs Geschich­te am 29. April 2022 bei einem neu­en Pro­jekt in der Gedenk­stät­te Baut­zen II.

Die Schü­le­rIn­nen tra­fen sich nach der 5. Stun­de bei schöns­tem Früh­lings­wet­ter zunächst im Hof der Gedenk­stät­te, wo sie von Frau Pohl, freie Mit­ar­bei­te­rin der Gedenk­stät­te, eine Über­blicks­füh­rung zur Geschich­te des Hau­ses erhiel­ten, wel­ches den Ruf Baut­zens so nach­hal­tig präg­te. Nach die­ser the­ma­ti­schen Ein­füh­rung began­nen die Schü­le­rIn­nen mit ihrem Pro­jekt „Ich mei­ne“ mit Recher­chen in der Aus­stel­lung und stu­dier­ten die her­vor­ra­gend gestal­te­ten Pro­jekt­map­pen in den Zel­len. Denn so konn­ten die Schick­sa­le der Häft­lin­ge in der NS- und der DDR-Zeit nach­emp­fun­den wer­den.

Nach der aus­führ­li­chen und inter­es­san­ten Recher­che folg­te der Aus­tausch der gewon­nen Erkennt­nis­se und in den neu­en Grup­pen wur­den nun Fra­gen und Hoff­nun­gen in Bezug auf die Mei­nungs­frei­heit in der Demo­kra­tie heu­te for­mu­liert. Die­se wur­den krea­tiv auf­ge­grif­fen, indem in kur­zen Spiel­sze­nen am Stamm­tisch oder der Redak­ti­on der Schü­ler­zei­tung die Pro­ble­me unse­rer heu­ti­gen Zeit debat­tiert, Mei­nun­gen Paro­li gebo­ten und evtl. Gren­zen der Mei­nungs­frei­heit aus­ge­lo­tet wur­den. Dass der Lau­tes­te dabei nicht immer Recht hat, stell­te sich schnell her­aus, aber die­sem dann mit star­ken Argu­men­ten zu über­zeu­gen war eine Her­aus­for­de­rung, der sich die Schü­ler den­noch mutig stell­ten.

Die tat­säch­li­che und auch die gefühl­te Käl­te der Haft­räu­me fiel nun end­gül­tig von den Schü­le­rIn­nen ab, als sie die wich­tigs­ten Posi­tio­nen der Mei­nungs­frei­heit (zu erken­nen an den Kle­be­zet­teln) her­aus­fil­ter­ten und sich damit den Wert die­ses Gutes der Demo­kra­tie allen noch ein­mal ins Bewusst­sein rie­fen.

Da der Leis­tungs­kurs der Aller­ers­te war, der die­ses neue Pro­jekt aus­pro­bie­ren durf­te, wur­den die Schü­le­rIn­nen zum Schluss aus­führ­lich zu ihrem Urteil, Her­aus­for­de­run­gen und Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­gen befragt. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen der Gedenk­stät­te, Frau Hat­tig und Frau Pohl, waren des Lobes voll und die Grup­pe des Schil­ler-Gym­na­si­ums ver­ließ um 17 Uhr die Gedenk­stät­te erschöpft, aber stolz und vol­ler Denk­an­stö­ße.

T. Matz­ke, U. Wie­zo­rek